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RECHTEN TERROR STOPPEN! Der Fall Franco Albrecht

Fast fünf Jahre nach seiner Verhaftung steht kommenden Freitag -am 15. Juli- der Prozess gegen den rechtsextremen ehemaligen deutschen Bundeswehrsoldaten #FrancoAlbrecht vor dem Ende.

Am 3. Februar 2017 wurde Albrecht am Wiener Flughafen verhaftet, nachdem er dort auf einer Toilette Waffen versteckt hatte. Bei einer Hausdurchsuchung wurden Todeslisten und offensichtlich Vorbereitungen auf einen Terroranschlag gefunden, den er unter falscher Identität vermeintlich als syrischer Geflüchteter ausführen wollte. Albrecht ist nur ein Teil eines rechtsextremen Netzwerks aus aktiven und ehemaligen Soldat*innen und Polizist*innen, er ist Teil der sogenannten „Preppergruppe Süd“ -die Gruppe hatte auch Kontakt zum Netzwerk „#Nordkreuz“ und anderen rechtsextremen Vernetzungen [1]-, nahm an regelmäßigen Treffen -auch bei „#Hannibal“ zuhause, einem ehemaligen deutschen Elitesoldaten- teil und erhielt nachweislich ein Abzeichen des Vereins „#Uniter“ [2] als Erkennungszeichen für den „Tag X“ -jenen Tag für den sich Rechtsextreme vorbereiten wollen den Staat zu stürzen. 
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Franco Albrecht soll mehrere Bälle in Wien, unter anderem den „Wiener Offiziersball“ [3] besucht haben. Außerdem pflegte er beste Kontakt zur #AfD: #MaximilianTischer -ebenfalls Oberleutnant der deutschen Bundeswehr und mutmaßlicher Komplize von Albrecht- wurde durch den deutschen AfD-Abgeordneten #JanNolte sogar beruflich beschäftigt. [4] Tischer soll neben Albrecht und einer weiteren Person Teil des Trios hinter dem geplanten -als islamistisch vorgetäuschten- Anschlag am Wiener Flughafen gewesen sein. 
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Nachdem Albrecht zwischenzeitlich sogar aus der U-Haft entlassen worden war, wurden im Februar letzten Jahres 23 Abzeichen mit Hakenkreuzen, sieben Hieb- und Stichwaffen, vier Waffen, mehr als 1.000 Schuss Munition und mehr als 50 Sprengkörper aus deutschen Bundeswehrbeständen gefunden -unter anderem an seinem Dienstort. Während Antifaschist*innen ständig kriminalisiert werden, sich mit teilweise absurden Anschuldigungen konfrontiert sehen, war ein schwer bewaffneter, organisierter und bestens vernetzter Neo-Nazi zwischen seiner ersten Festnahme in Wien im Jahr 2017 bis zur erneuten Festnahme 2022 FÜNF Jahre auf freiem Fuß. Auch Anschlagspläne auf Antifaschist*innen in Frankfurt und Wien stehen im Raum. Auf der „Feindesliste“ von Tischer steht auch der ehemalige Admin-Name von antifa-frankfurt.org. In einem beschlagnahmten Notizheft von Albrecht finden sich Vermerke und Pläne „einen Gedenkstein für die Familie Rothschild in Frankfurt zu sprengen, Beleidigungen gegenüber #ClaudiaRoth und die Notiz sie zu „lokalisieren“, Beschreibungen wie Waffen von einem Ort zum anderen zu bringen sind und lose Notizen zu Granaten mutmaßlich aus Tschechien. Neben diesen und weiteren Notizen findet sich darunter auch die Sätze „Antifa-Area Dietzenbach“ und „Gruppe Antifa, Granate Asylant werfen lassen, filmen“. [5] 
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Just am Tag des „Wiener Akademikerballs“, am 3. Februar 2017 hatte Albrecht gemeinsam mit einem weiteren Komplizen -Maurice R.- versucht die Waffe aus dem Versteck in Wien zu holen. Später gab Albrecht auch an den Vernetzungsball der rechtsextremen #FPÖ und von Burschenschaften besucht haben zu wollen. „Bedenkt man Albrechts Notizen zu einem Anschlag auf Antifas unter „falscher Flagge“ und den Versuch, die deponierte Waffe ausgerechnet am Tag der Demonstrationen gegen den rechten Ball aus ihrem Versteck zu holen, sowie Albrechts erste Aussage, zu eben diesem Ball zu wollen, liegt der Verdacht nahe, dass Franco Albrecht einen Anschlag geplant haben könnte wie er ihn schon zuvor durchdacht hatte und dieser nur durch Zufall knapp verhindert wurde.“ [5]
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Der rechtsextreme Terrorist von #Christchurch hatte sich noch kurz vor seinem Anschlag auf das rechtsextreme Netzwerk deutscher Bundeswehrsoldat*innen bezogen, ihrerseits gab es Bezüge zum Anschlag in #Utøya, der sich dieses Jahr am 22. Juli zum elften Mal jährt. Albrechts extrem rechte Einstellung war aber lange bekannt. „So hielt er Ende 2016 laut Manuskript beispielsweise eine Rede auf einer Veranstaltungen der Münchener extrem rechten Szene, gab ein antisemitisches Pamphlet als Masterarbeit ab und verheimlichte laut anderen Soldaten in der Bundeswehr seine extrem rechte Gesinnung nicht sonderlich. Neben Antifeminismus und einem „neurechten“ bzw., „ethnopluralistischem“ Rassismus, sticht besonders sein verschwörungsideologischer Antisemitismus hervor, den er regelmäßig im Gerichtssaal erneuert.“ [5]
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Diesen Freitag dürfte das Verfahren gegen Franco Albrecht zu Ende gehen. Ein gesellschaftlicher Aufschrei blieb bisher fast vollständig aus. Der Staat hat einmal mehr versagt. Auf diesen ist bei der Überwachung, Aufklärung und Verurteilung rechter und rechtsextremer Netzwerke kein Verlass! Auch heute ist die Bedrohung durch rechtsterroristische Attentate noch aktuell. Wir warten nicht auf den nächsten Anschlag! Schon diesen Samstag rufen die Genoss*innen von NIKA zu einer Demonstration im deutschen #Güstrow auf: Nordkreuz entwaffnen! Rechtsextreme Netzwerke entwaffnen! Antifaschistischer Selbstschutz jetzt! 
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