Wir schreiben dieses Statement, da auch wir als Gruppe den Übergriff im KuKu mitbekommen haben (http://kukuouting.blogsport.eu/).
Das KuKu war auch für Menschen unserer Gruppe ein Raum, in dem wir immer wieder Bier trinken waren. Das Problem einer ‚lockeren Politik‘ gegenüber Tätern ist im KuKu nicht neu. Wir hatten nach einigem Wechsel im Kollektiv die Hoffnung, dass sich das geändert hat – und haben das kuku vor allem auch besucht, um Genossinnen, die gegen diese ekelhafte Praxis im KuKu ankämpfen wollten, zu unterstützen.
Wir stehen absolut und ohne Diskussion hinter der betroffenen Genossin, was sich von den Menschen, die aktuell noch im KuKu tätig sind, nicht behaupten lässt. Antisexistische Praxis muss konsequent sein. Und konsequent sein, in diesem Kontext heißt, auch den „netten Typen“, mit dem man doch eh gut labern oder Bier trinken kann oder der womöglich auch noch ein gutes Standing in der Szene oder eigenen Gruppe genießt, auszuschließen. Und das ohne sich dann hintenrum vlt. doch noch mit ihm zu solidarisieren, Mitleid zu haben oder den Übergriff zu verharmlosen und sich somit von der Betroffenen zu entsolidarisieren. Was alles genau davon in eurem Kontext passiert ist, wissen wir nicht, aber wir gehen davon aus, dass auch das alles nicht erst einmal im KuKu passiert ist.
Alles, was eine antisexistische Haltung erfordert hätte, hat das KuKu nicht gemacht. Die aktuelle Stellungnahme des KuKu macht deutlich, wie nicht-existent antisexistische Praxis in diesem Laden ist. Wenn man sich in einem öffentlichen Statement als eigentlich Betroffene der Umstände darstellt und sich entschuldigt, dass man noch einen Umgang finden muss, ist es mehr als deutlich, wie es um ebendiese antisexistische Praxis, die Täter ausschließt und nicht schützt, steht – nämlich mehr als schlecht. Insbesondere wenn sich der Raum, den man betreibt, als linkes Lokal bezeichnet, sollte doch schon längst eine solche Praxis bestehen – und zwar nicht nur für Gäste sondern auch für das dort aktive Kollektiv. Das KuKu gibt es ja doch schon eher länger, es hätte mehr als eine Gelegenheit dafür gegeben, eine solche Praxis zu besprechen, zu entwickeln und umzusetzen. All das ist – trotz mehrfacher Bestrebungen von vorwiegend Frauen* – nicht passiert. Die Gründe dafür können wir uns schon vorstellen, es werden die gleichen dummen sexistischen Gründe, wie in jedem anderen sexistischen Raum sein.
Sexistische, täterschützende Räume gibt es in Wien und sonst überall genug. Was es kaum gibt, sind tatsächlich linke Räume (damit meinen wir Räume, die Betroffene schützen und nicht Täter). Also macht doch offiziell, dass das KuKu in der Reihe dieser Räume, in denen Frauen* sich niemals wohl fühlen werden, steht und hört auf, so zu tun, als wäre es anders. Alternativ könnt ihr natürlich Platz machen für Menschen, die ernsthaft einen linken Raum bespielen wollen.
Wir für unseren Teil werden unser Bier nicht mehr im KuKu trinken und schließen uns dem Aufruf zum Boykott an.
Für einen konsequenten Antisexismus!
Alerta Antisexista!