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Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt

Zur späten Empörung über das menschenfeindliche Weltbild der neofaschistischen Identitären

Der Bericht vom deutschen Privatfernsehen über die neofaschistischen „Identitären“ sorgt für weitreichende Empörung.

Zurecht wie wir finden, da die dort getätigten Aussagen zeigen, wie rechtsextreme Personen aus diesem Umfeld denken und handeln. Es wird offen der Holocaust verharmlost und idealisiert und in antisemitischer Tradition von der jüdischen Verschwörung fantasiert.  Menschengruppen werden rassistisch beleidigt, der Völkermord von Srebrenica bejubelt und eine Wiederholung eben dieses Verbrechens gefordert. Diese und weitere Aussagen der verdeckten Recherche zeigen einmal mehr das antisemitische, rassistische und antifeministische Weltbild der „Identitären“ und worauf es abzielt und wovor wir schon seit vielen Jahren warnen: eine ethnisch homogene Gemeinschaft, in der kein Platz für Differenz und Vielfalt ist. Und die Doku gibt auch Einblicke, wie sie diese erreichen wollen: Gewalt, Massenmord, Massenabschiebungen.

Des weiteren wird wieder einmal klar ersichtlich, dass es zwischen dem sogenannten „Vorfeld“ und den Parteien des Rechtsextremismus wie FPÖ und AFD keinen Unterschied mehr gibt.  Es gibt nicht nur personelle Überschneidungen, sie arbeiten auch eng zusammen.

Verwundert sind wir aber nicht darüber, schließlich weisen wir seit der Gründung der Identitären genau darauf hin. Seit Jahren leisten Antifaschist*innen (und antifaschistische Gruppen) Aufklärungsarbeit auf verschiedensten Ebenen. Seit Jahren gibt es Analysen und Bewertungen zu Gruppen wie den „Identitären“, ihre Kontakte, ihre Ideologie, ihre ideologische Nähe zum Rechtsterrorismus. Und es sind auch immer Antifaschist*innen gewesen, die den Identitären nicht die Straße überlassen, sondern immer wieder die Aufmärsche und Kundgebungen dieser Gruppierung gestört und verhindert haben. Uns war und ist auch ohne RTL klar, dass jene rechtsextremen Gruppen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gestoppt werden müssen.

Die neofaschistischen „Identitären“ werden jedoch nicht nur von der FPÖ und ihren Jugendorganisationen unterstützt, sondern auch von der Polizei, die ihnen immer wieder die Straße frei geprügelt, damit sie ihr menschenfeindliches Weltbild auf die Straße tragen können. Während sich Neofaschist*innen in Schimmelkellern (Ramperstorffergasse 31) treffen und auf der Straße marschieren können, werden Antifaschist*innen, die dagegen vorgehen, drangsaliert und mit Repression überzogen.

Wir werden uns aber weiterhin nicht davon einschüchtern lassen! Egal ob „Identitäre“ oder FPÖ: gegen rechtsextreme Mobilisierungen und die Verhältnisse, die diese hervorbringen, braucht es entschlossenen antifaschistischen Widerstand um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen.

Wenn ihr euch mit den „Identitären“ auseinandersetzen wollt, empfehlen wir folgende Bücher und Artikel:

Recherche zu den „Identitären“: