Ganz Europa spricht von Sicherheit. Während sich die Regierungen beraten, wie sie die Grenzen dicht machen können, sterben täglich Menschen bei der Überfahrt am Mittelmeer für das „Verbrechen“ auf der Suche nach einem besseren Leben oder auf der Flucht vor Verfolgung und Tod zu sein. Diese Menschen werden schon lang nicht mehr als solche wahrgenommen, sie werden zu abstrakten Zahlen oder massiven Bedrohungsszenarien gemacht. So lässt es sich leichter rechtfertigen, dass sich Europa grundliegender, humanitärer Verantwortung entzieht. Es ist ein widerlicher Diskurs, in den ausnahmslos alle Parteien miteinstimmen. Unter dem Vorwand der Sicherheit werden Freiheitsrechte in Europa fundamental eingeschränkt, was von der angststarren Bevölkerung scheinbar gerne angenommen wird. Lager werden auf einmal wieder zur Option – Menschleben retten wird zum Verbrechen erklärt.

Wir wollen Sicherheit- nicht vor, sondern für Menschen. Die Sicherheit, dass niemand im Elend sterben muss, dass niemand abgeschoben wird, dass niemand der Hilfe braucht zurückgelassen wird.

Solidarität mit allen Geflüchteten, ob vor Verfolgung, Hunger oder ökonomischer Perspektivlosigkeit, und den Seenotretter*innen, deren Hilfe nun kriminalisiert wird.

Schließt euch den Protesten am 20. September 2018 in Salzburg gegen den Gipfel der Abschottung und sozialen Kontrolle, gegen diese menschenverachtende Politik an!

Für eine Welt ohne Grenzen und Pässe!

Autonome Wienzeile als Teil der Plattform Radikale Linke.

 

14.7.2018 Schwedenbrücke, Wien

Autonome Wienzeile als Teil der Plattform Radikale Linke –
Aufruf zum Antikapitalistischen Block auf der Mayday!

„Wer sich nur genug anstrengt, wird es zu etwas bringen“: Der Urlaub im Ausland, eine kleine Eigentumswohnung und das große Familienauto. Diese Erzählung über die Welt gibt es in Zeiten von „Wirtschaftskrise“ und globalen humanitären Krisen kaum mehr, „es sei nicht mehr genug für alle da“ heißt es. Abgelöst wurde diese große Erzählung von falschen Erklärungen:

Die eine kommt von rechter Seite und ist so einfach wie falsch: „Früher war alles besser, alle hatten eine Arbeit, und es gab klar verteilte Geschlechterrollen.“ Außerdem fantasiert sie von
angeblich natürlichen Kulturen und Völkern die unter sich bleiben müssten. In dieser Erklärung werden alle Probleme auf einen vermeintlichen äußeren Feind projiziert, ob Geflüchtete oder Feminismus. Die vermeintliche Lösung ist ein nationalistischer Kapitalismus: Es sei nicht genug für alle da, zuerst bekommen das Geflüchtete zu spüren, dann Arbeitslose gefolgt von Alleinerziehenden und anderen Gruppen die angeblich nicht ihren Beitrag leisten. Frauen sollen wieder unbezahlt für Care-Arbeit zuständig sein, wie sich um den Haushalt, Kinder und Pflegebedürftige zu kümmern.

Die andere Erklärung kommt von liberaler Seite und ist etwas komplizierter aber erkennt das Problem ebenso wenig: Sie verspricht einen diskriminierungsfreien globalen Kapitalismus, in dem alle den Aufstieg schaffen können. Dies geschieht jedoch immer auf Kosten anderer. Die vermeintliche Lösung sei ein Neoliberalismus, der die Arbeitsbedingungen der Lohnabhängigen weiter prekarisiert zum Wohle von Wirtschaft und Standort. Die Folge ist eine weitere Verschärfung der im Kapitalismus immanenten Ausbeutung von Menschen und Umwelt.

Der Zustand unserer Welt, der uns als unveränderlich dargestellt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass manche Menschen Produktionsmittel besitzen während die anderen ihre Arbeitskraft
verkaufen müssen, um zu überleben. Das gilt nicht nur für den klassischen Arbeiter, die Arbeiterin in der Fabrik, sondern auch zum Beispiel für Krankenpfleger*innen oder Scheinselbstständige. Ein gutes Leben für alle scheint nicht möglich, zu sehr durchdringt diese Vorstellung unsere Lebensweise. Aber diese Vorstellung wie wir leben müssen ist nicht „natürlich“, sie beruht auf einem Wirtschaftssystem das von Menschen gemacht ist und dessen Strukturen es geschafft haben sich durchzusetzen in unserer Art zu wohnen, zu arbeiten, sich zu ernähren, zu kleiden,
Energie und Technologie zu nutzen. Es ist ein Leben, das sich völlig auf die Lohnarbeit ausrichtet der sich alles andere unterordnen muss, vor allem die Freuden des Lebens.

Aber wer sagt, dass das so bleiben muss? Warum muss Arbeit und die Produktion der Dinge die wir zum Leben brauchen auf den größtmöglichen Gewinn für Wenige ausgerichtet sein und nicht auf das Allgemeinwohl? Wir wollen eine Gesellschaft die mehr anzubieten hat als Lohnarbeit. Wir wollen den technischen Fortschritt zum Wohle aller nutzen indem Maschinen einen Großteil der Arbeit erledigen um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Den Rest der Arbeit wollen wir uns solidarisch aufteilen und unsere Lebenszeit dazu verwenden gemeinsam zu leben und unseren Interessen und Talenten nachgehen ohne sie ökonomisch verwerten zu müssen. Bei allen unterschiedlichen Formen von Marginalisierung und Unterdrückung verbindet uns doch eines: Die überwältigende Mehrheit der Menschen muss ihre Arbeitskraft verkaufen, um zu leben, manche auch, um zu überleben. Darum raus auf die Straße am 1. Mai – auch wenn es manchmal schwer vorstellbar scheint – eine andere Welt ist möglich! Machen wir diese andere Welt gemeinsam möglich!

01.05.18, Praterstern Wien -12 Uhr

Beginn der Demonstration ca 13.30 Uhr

www.mayday.jetzt

 

Am Transnationalen Aktionstag gegen Abschiebung haben Antifaschist*innen ein Transparent am Urban-Loritz-Platz in Wien angebracht um auf den Widerstand gegen eine unmenschliche Asylpolitik aufmerksam zu machen.

hier ihr Statement:

Wir drücken mit dieser Aktion unsere Solidarität mit allen geflüchteten Menschen aus. Wir rufen zum Widerstand gegen die österreichische Abschiebepolitik und das europäische Grenzregime auf. Sowohl Abschiebungen als auch europäische Grenzsicherung bringen Menschen, die auf der Suche nach einem sicheren oder besseren Leben sind, in Lebensgefahr und führten bereits zu einer Vielzahl an Todesfällen. Unter der aktuellen ÖVP/FPÖ Regierung ist eine weitere Verschärfung der Asylgesetzgebung zu beobachten und eine Zunahme der Abschiebungen zu erwarten. Dieser Entwicklung setzen wir die Forderung eines Abschiebestopps entgegen – nach Afghanistan und überall sonst hin. Für eine Politik der Bewegungsfreiheit jenseits von Nation und Kapital!

 

Den europäischen Burgfrieden stören – Nieder mit der Festung Europa und seinen Verteidigern

 

Erneut wollen einige wichtige Akteur*innen der extremen Rechten einen zur Vernetzung dienenden Kongress in Oberösterreich abhalten. Nachdem die Veranstaltung „Verteidiger Europas“ letztes Jahr in den Redoutensälen des Landes in Linz stattfinden konnte, gibt es dank großer antifaschistischer Proteste dieses Jahr eine Verlegung nach Aistersheim. Nein, dieses 888 Einwohner*innen Dorf muss man bist dato nicht gekannt haben. Der Kongress soll dort in einem Wasserschloss, abgeschottet und abgeschieden von der Außenwelt abgehalten werden. Dass dieser Kongress wieder in Oberösterreich stattfindet scheint auch kein Zufall zu sein, wirft man einen Blick auf die aktuelle politische Lage und die Zusammensetzung der Regierungen auf Landes- und Bundesebene: Oberösterreich scheint das Exerzierfeld der schwarz-blauen Regierung zu sein. Wenig verwunderlich, dass im Rückenwind der rechten bis rechtsextremen Hegemonie, ein Vernetzungstreffen dieser Art also genau in jenem Bundesland über die Bühne geht.

Warum es wichtig ist den Kongress im Fokus zu haben weiß man, wenn man ein Auge auf die organisierenden Strukturen sowie auf die Vortragenden wirft. Auch in diesem Jahr gelten „unzensuriert“ und „info-direkt“ als Hauptorganisatorinnen. Beide zeichnen sich durch aggressiven völkischen Nationalismus aus, beide haben eine nicht abstreitbare Nähe zur FPÖ und auch den „Identitären“, die immer wieder Artikel für das pro-russische „info-direkt“ verfassen. Neben diesen beiden Magazinen sind selbstredend wieder andere dabei, die unterschiedlichen rechtsextremen Millieus entstammen und teilweise fest im Neonazismus verankert sind.

Gibt es in Österreich eine rechtsextreme Vernetzung, ist klar, dass auch Burschenschafter daran beteiligt sind. So werden auch sie dieses Jahr wieder in hoher Anzahl an dem Kongress teilnehmen bzw. sind in den organisatorischen Strukturen verankert. Nicht zu Letzt die jüngsten Ereignisse rund um die pennale Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“ zeigen, dass diese kein Problem mit Antisemitismus und Rechtsextremismus haben, sondern das Problem sind.

Inhaltlich stehen natürlich alle Teilnehmenden und Vortragenden des Kongresses für dasselbe, in unterschiedlichen Auswüchsen: völkischen Rassismus, Antifeminismus und Antisemitismus. Ihr Antifeminismus lässt sich am besten am Beispiel des Vortragenden Marcus Franz aufzeigen, der vor seinem Eintritt in die ÖVP im Team Stronach aktiv war. Das Team Stronach führte Beispielsweise Aktionen durch, wo sie Pfefferspray an (österreichische) Frauen* verteilten um sich gegen sexualisierte Gewalt zu wehren. Spätestens seit der Silvester Nacht 2015 ist klar, gegen wen sich Frauen* dem rechtsextremen Diskurs zufolge zu wehren haben: gegen „fremde Invasoren“. Gewalt gegen Frauen* wird unter Außerachtlassung patriarchaler Strukturen ethnisiert und auf Herkunft und „Kultur“ zurückgeführt.

Die Thematisierung von Sexismus und patriarchalen Strukturen dient hier der Projektion nach Außen, um sich selbst davon rein zu waschen. Gleichzeitig sind diese Akteure selbst aber Vorreiter, wenn es darum geht, Macht über die Körper von Frauen* zu verteidigen und Gewalt gegen sie auszuüben, wie die verharmlost bezeichnete „Po-grabsch“ Causa von Marcus Franz beweist. Aber nicht nur Gewalt an Frauen* wird kulturalisiert, sie führen auch einen völkischen Kampf um die Gebärmutter. Während nämlich von „türkischen Gebärmaschinen“ gesprochen wird, delegitimieren sie die Selbstbestimmung von Frauen*, indem Marcus Franz beispielsweise behauptet, die bewusste Entscheidung für die Kinderlosigkeit sei „amoralisch“, weil „wenn das jeder macht, ist die Welt bald tot“. Die Antwort darauf ist eine völkische „Familienpolitik”, in der Frauen* wiederum als Gebärmaschinen wahrgenommen werden. Ihr Körper wird darauf reduziert den „Ethnozid” durch möglichst viele „eigene” Kinder aufzuhalten. Frauen* erscheinen als wehrlose Objekte, welche von Fremden bedroht werden. Dieses Ressentiment ist stark sexuell aufgeladen. Die Reinheit des Bluts des „Volkskörpers” ist direkt mit Sexualität und deren Kontrolle verbunden, da sich über sie entscheidet, wer Teil der Gemeinschaft wird und wer nicht. Folglich liegt ein Hauptaugenmerk auf der Kontrolle der weiblichen Sexualität der In-group und der männlichen Sexualität der Out-group. Letztere wird als übertrieben triebhaft imaginiert, also als besonders bedrohlich. Bei der Sexualität der Frauen* der In-group, wird nur Heterosexualität als vollwertig erachtet, kann doch auch nur so der „rassisch reine” Nachwuchs sichergestellt werden.

Beide derzeitigen Regierungsparteien sind in höchstem Maße an der Umsetzung dieser völkischen Familienpolitik interessiert. Dass Mitglieder solcher Parteien also an diesem Kongress als Vortragende teilnehmen (z.B. der Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio) ist nicht weiter verwunderlich. Mit Neonazismus und Rechtsextremismus ist in Österreich schon lange kein Skandal mehr loszutreten, dennoch streicht die Teilnahme von Mitgliedern der Regierungspartei FPÖ die Notwendigkeit feministischer und antifaschistischer Proteste hervor. Dass der Faschist und neu gewordene Innenminister Herbert Kickl letztes Jahr als Vortragender an dem Kongress teilnahm und dieses Jahr für die Überprüfung desselben auf Verfassungsfeindlichkeit zuständig ist, setzt die österreichische Tragikomödie weiter fort. Ebenso nimmt der „Freiheitliche Akademiker Verband“ (FAV) als Aussteller am Kongress teil. Zuletzt organisierte der FAV unter großer Beteiligung des jetzigen FPÖ-Gemeinderates Heinrich Sickl Akademien für das „Institut für Staatspolitik“ und die „Identitären“ in Österreich.

Jedoch bleibt die FPÖ nicht die einzige Partei auf dem Kongress. Mit Andreas Lichert wird ein Vertreter der AfD als Redner angekündigt. 2016 hatte die AfD noch (ebenso in anbetracht anstehender Wahlen) auf ihre Teilnahme verzichtet. Andreas Lichert gehört zum völkischen Flügel und ist maßgeblich in das Hausprojekt der „Identitären“ in Halle involviert. Außerdem ist er regelmäßiger Teilnehmer bei den ideologischen Schulungscamps in Schnellroda bei Götz Kubitschek.

Wir als Plattform Radikale Linke wollen uns den organisierten Protesten von „Linz gegen Rechts“ Vorort anschließen und euch einladen mit uns nach Aistersheim zu fahren. Es wird eine organisierte Busanreise aus Wien geben. Wir wollen unserem Widerspruch Gehör verschaffen und dieses Schauspiel des Grauens nicht unkommentiert über die Bühne gehen lassen!

Patriarchat angreifen! Festung Europa niederreißen! Den europäischen Burgfrieden stören!

Nähere Infos zum Kartenverkauf beim Antifa-Cafe: Antifa-Café zum „Kongress Verteidiger Europas“

Beiträge über die Ausstellenden und Teilnehmer*innen des Kongresses: noeflinz.noblogs.org

Aufruf zur Demonstation auf FB: Aufruf Plattform Radikale Linke

Huch! Jetzt is schowida was passiert!

Feuer-Show in Wiener Park?

Hm?!

Aber warum?

Darum:

Zwischen 8. und 9. Juli 2017 treffen sich die Regierungsvorsitzenden der 19 mächtigsten Industriestaaten der Welt und die EU in Hamburg, darunter auch Personen, die in Zeiten der autoritären Formierung der Gesellschaft als Paradebeispiel vorangehen.

Was sie dort besprechen geht mit der Vorstellung ihrer kontrollierbaren Nationalstaaten wunderbar einher: Es geht um die Zukunft des globalen Kapitalismus.

Ein System, das Menschen ausbeutet und dabei soziale Ungleichheit erzeugt und und immer weiter verschärft. Im Konstrukt Kapitalismus haben Waren und Kapital größtmögliche Bewegungsfreiheit während Menschen an Grenzen sterben. Ein System das immer wieder auf Kosten aller „in der Krise“ ist. Doch wir wollen es nicht retten, wir wollen dabei sein wenn es auseinanderfällt.

Darum wollen wir die G20-Proteste dazu nutzen ein Zeichen gegen menschenverachtenden Autoritarismus und Kapitalismus zu setzen und laden euch alle ein, euch in der Form die euch möglich ist, zu beteiligen.

Es gibt viel zu tun – Seid dabei!

Für eine befreite Gesellschaft!

G20 – GEH IN OASCH!

Für weitere Infos bezüglich der Aktionstage vom 6. – 8. Juli 2017 bzw. der Anreise empfehlen wir euch bei den Genoss*innen der Autonomen Antifa Wien vorbeizuschauen bzw. die Seite shutdown-hamburg.org zu besuchen.

eure AUTONOME WIENZEILE

hier der Beitrag auf INDYMEDIA

(sry, hier auf der Homepage wird leider noch unser alter Name angezeigt, (AntifaschistischeLinkeWienzeile) behaltet eure Social-Media-Kanäle offen, von uns ist was im anrollen 😉 )